Pflanzen und wachsen lassen

Hiram, der König von Tyrus, sandte seine Diener zu Salomo; denn er hatte gehört, dass man ihn anstelle seines Vaters zum König gesalbt habe. Hiram war nämlich zeitlebens ein Freund Davids gewesen. Und Salomo ließ Hiram sagen: Du weißt selbst, dass mein Vater David durch Kriege verhindert war, dem Namen des Herrn, seines Gottes, ein Haus zu bauen, da seine Feinde ihn bedrängten, bis der Herr sie ihm unter die Füße legte. Jetzt aber hat mir der Herr, mein Gott, ringsum Ruhe verschafft. Es gibt keinen Widersacher mehr und keine Gefahr. Darum gedenke ich, dem Namen des Herrn, meines Gottes, ein Haus zu bauen; denn er hat meinem Vater David zugesagt: Dein Sohn, den ich an deiner Stelle auf deinen Thron setzen werde, wird meinem Namen das Haus bauen. Befiehl nun, dass man auf dem Libanon Zedern für mich fällt. Meine Knechte sollen mit deinen Knechten arbeiten. Den Lohn für deine Knechte werde ich dir geben, ganz wie du bestimmst. Du weißt ja selbst, dass wir niemand haben, der so gut Holz fällen kann wie die Leute von Sidon.            

Als Hiram die Botschaft Salomos vernahm, freute er sich sehr und rief aus: Gepriesen sei heute Jahwe, der David einen weisen Sohn als Herrscher über dieses große Volk gegeben hat. Er ließ Salomo sagen: Ich habe die Botschaft vernommen, die du an mich gesandt hast, und werde deinen Wunsch nach Zedern- und Zypressenholz erfüllen. Meine Leute werden es vom Libanon an das Meer schaffen. Ich lasse es dann auf dem Meer an den Ort flößen, den du mir nennen wirst. Dort lasse ich es wieder auseinander nehmen, sodass du es abholen kannst. Du aber erfülle meinen Wunsch und sende Lebensmittel für mein Haus!          

Also lieferte Hiram so viel Zedern- und Zypressenholz, wie Salomo wollte, und Salomo gab Hiram zwanzigtausend Kor Weizen zum Unterhalt seines Hofes und zwanzig Kor feinstes Öl. Diese Menge lieferte Salomo Jahr für Jahr an Hiram. (1 Kön 5,15-25)

Die Geschichte vom Bau des Jerusalemer Tempels durch König Salomo lässt erkennen, wie wertvoll gutes Holz ist. Israel hat schon Generationen vor Salomo Raubbau an seinen Wäldern getrieben – nichts ist von ihnen übrig geblieben. So muss Salomo seinen Nachbarn, den König Hiram von Tyrus bitten, ihm Holz zu liefern. Hiram hat davon genug. Die Wälder des Libanon sind nachhaltig bewirtschaftet worden, und so sind die Zedern des Libanon im gesamten Mittelmeerraum berühmt.

Der Wald macht uns deutlicher als die Feldfrüchte, wie abhängig wir Menschen von der Natur und von anderen Menschen sind. Ein qualitätvoller Baum braucht 80 bis 200 Jahre, bis er geerntet werden kann. Eine Generation pflanzt den Baum, eine hegt ihn, und frühestens die dritte erntet ihn. Bäume übertreffen das Alter des Menschen.